Ein Jahr Fanajana

Liebe FreundInnen und UnterstützerInnen,
seit der Gründung unseres Vereins im Februar 2018 ist dank Eurer/Ihrer Hilfe eine Menge passiert! Zum einen waren wir intensiv damit beschäftigt über die Zustände in Madagaskar zu berichten, zum anderen haben wir Spenden gesammelt und Anträge auf Fördermittel für ein Wasserprojekt gestellt.

Fortbildung

Claudia Unruh und Dr. Martin Frank waren im November dieses Jahres wieder vier Wochen im Einsatz in Madagaskar. Im Fokus stand die Fortführung unserer engen Zusammenarbeit mit Ärzte für Madagaskar e. V. und die in ihrem Auftrag durchgeführten Fortbildungen in sehr abgelegenen Gesundheitszentren im bitterarmen Südwesten Madagaskars.

Ultraschall-Schulung

Wir haben dort in vier unterschiedlichen Centre de Santé de Base (CSB) insgesamt über 50 Personen (Hebammen, Schwestern, Pfleger und auch ÄrztInnen) im Management geburtshilflicher Notfälle fortgebildet.

Der Anfang der Regenzeit ist im Südwesten Madagaskars das Ende jedweder Bauarbeiten. Rasch stehen von nun an ganze Landstriche unter Wasser, Straßen sind nicht mehr befahrbar und Flüsse nicht mehr passierbar. Für den Bau des neuen Wasserturms und für die Verlegung der Wasserleitung zum Centre de Santé de Base (CSB), dem kleinen Gesundheitszentrum im Dorf Gogogogo bedeutete dies, dass die Arbeiten spätestens am 15.10.2018 starten mussten. In Madagaskar waren die Planungen zu diesem Zeitpunkt auch tatsächlich abgeschlossen, die Firmen und Arbeiter standen bereit und warteten letztendlich nur noch auf das „Go“ aus Hamburg, d.h. auf die Sicherstellung der Finanzierung durch Fanajana.

Regenzeit

Und tatsächlich ist es uns dank der großen Hilfe vieler Freunde und Förderer gelungen, die erforderlichen Gelder (insgesamt 20.773,-Euro) noch gerade rechtzeitig vor dem Ablauf der vom Klima gesetzten Deadline überweisen zu können.

DANKE an Euch alle denen das Schicksal der Menschen in Madagaskar nicht gleichgültig ist, ihr lieben Freunde, Angehörigen, KollegInnen, ÄrztInnen und Hebammen. Danke an die vielen lieben Familien, welchen wir hier in Hamburg bei der Geburt ihrer Kinder helfen durften und die uns zum Dank so großzügig finanziell unterstützten und danke schließlich auch an den Hamburger Klimaschutzfonds, der uns mit einer phantastischen Großspende bedachte.

Wasserturm im Bau

Ihr alle könnt sicher sein, Euer Geld ist voll umfänglich dafür verwendet worden, dem kleinen CSB in Gogogogo (auch „Go4“ geschrieben) endlich Zugang zu sauberem Wasser zu ermöglichen. Ohne Wasser ist jede Form von Hygiene unmöglich und Hygiene ist eine der Grundvoraussetzungen dafür, dass man kranken Kindern, Schwangeren und kranken Erwachsenen überhaupt helfen kann.

Die Bauarbeiten in Go4 wurden von unserer Partnerorganisation Ärzte für Madagaskar e. V. logistisch vorbereitet und diese überwachten auch die Durchführung sämtlicher Arbeiten vor Ort. Gerade so eben vor der einsetzenden Regenzeit, machten wir uns selbst auch wieder auf die Reise nach Madagaskar. In Go4 konnten wir dann Mitte November auch persönlich den Fortschritt der Arbeiten des Wasserturms und der Wasserleitungen in Augenschein nehmen. Zu diesem Zeitpunkt war der Turm fast fertig, der Wasserspeicher war installiert und die Wasserleitung zum CSB in Go4 wurde gerade verlegt. Wenig später wurde noch eine solarbetriebene Pumpe installiert, die von nun an das Wasser aus dem vorhandenen Brunnen in den Wasserturm pumpt. Auch die Dorfbewohner können jetzt am Fuße des Turms gegen eine kleine finanzielle Selbstbeteiligung Wasser entnehmen und in mitgebrachte Kanister abfüllen. Von diesen Einnahmen wird ein „Turmwart“ finanziert, der wiederrum dafür sorgt, dass die neue Anlage möglichst über Jahrzehnte in ordnungsgemäßem Betrieb bleibt.

Fertiger Wasserturm

Alle Bauarbeiten konnten schließlich noch innerhalb des Zeitplans und vor Einsetzen der Regenzeit erfolgreich beendet werden und bereits am 27 November 2018 hieß es „ Wasser marsch“ in Go4. Es ist großartig, was möglich ist, wenn man zusammenarbeitet. Danke an Ärzte für Madagaskar e. V.

Der Wasserturm, die Wasserstelle im Dorf und der Wasseranschluss im CSB in Go4 wurden von den Dorfbewohnern feierlich eingeweiht. Die Menschen dort sind dankbar und glücklich. Kürzlich erhielten wir die freudige Nachricht, dass die Menschen dank des sauberen Wassers nun keine Bauchschmerzen mehr haben, dass sie ihre Wäsche waschen können und dass sie ihre Kanister in rasantem Tempo füllen können. Wie schön das zu hören.

Entnahmestelle für die Bewohner von Go4

Besonders glücklich ist natürlich auch die in dem CSB tätige Hebamme Tsiory. Mit dem Wasser-Anschluss in ihrem CSB ist sie nun in der Lage, z.B. Frauen unter der Geburt zu waschen und nach einer Geburt auch ihre Arbeitsräume wieder ordentlich zu putzen. Damit ist nun auch ein erster Schritt gemäß unserem Ausbildungs-Konzept erfolgt, nämlich dieses CSB, neben zwei weiteren, zu einem Muster CSB auszubauen. Um eine fachgerechte Betreuung der schwangeren Frauen und ihrer Kinder, aber auch eine Beratung der Frauen und Männer zum Thema Familienplanung adäquat und erfolgreich anbieten zu können, bedarf es einer gut funktionierenden Einrichtung.

Nachdem die Solare Wasserversorgung nun in Go4 sichergestellt ist, werden wir in diesem Jahr den entsprechenden Ausbau in einem zweiten CSB, voraussichtlich im Dorf Lazarivo in Angriff nehmen.

Auch hierfür sind wir aber wieder auf Eure Hilfe angewiesen. Wir würden uns sehr freuen, wenn ihr/Sie unser Projekt auch in diesem Jahr wieder finanziell unterstützt. Viele kleine Helfer können eine große Sache schaffen, das hat das vergangene Jahr gezeigt.

Im November dieses Jahres werden wir wieder für einen Monat in Madagaskar sein und hoffen, das Wasserprojekt dort ebenso rasant umsetzen zu können, wie es in Go4 gelungen ist.