Jahresbericht 2022

Liebe Freundinnen und Freunde, liebe Unterstützer*innen von Fanajana,

Im Februar 2018 haben wir Fanajana gegründet. Wir konnten damals nicht ahnen, wie viele Projekte wir Dank Eurer/Ihrer großzügigen Hilfe seitdem realisieren konnten. In den letzten fünf Jahren waren Claudia und Martin mehrere Male auf Madagaskar, haben Hebammen, Pflegerinnen und Ärzteinnen geschult und weitergebildet und den Fortschritt, die Ergebnisse und die Nachhaltigkeit unserer anderen Projekte begutachtet und überprüft.

Unsere Maxime, sich auf wenige Projekte zu fokussieren, diese aber nachhaltig und persönlich zu betreuen und weiter zu entwickeln, hat sich als erfolgreich herausgestellt. So wollen wir auch in Zukunft mit Eurer Hilfe weiterarbeiten.

An dieser Stelle sei insbesondere Dr. Ranaivoson Rinja Mitolotra - den wir kurz und liebevoll nur Dr. Rinja nennen - und seiner Frau Noella gedankt, die in Ejeda leben, dem Gebiet in dem Fanajana aktiv ist. Als ehrenamtliche Mitarbeiter unseres Vereins betreuen sie unsere Projekte das ganze Jahr über und sind  der Garant dafür, dass die Gelder, die Ihr/Sie uns anvertraut/anvertrauen, sachgerecht und korrekt eingesetzt werden. Danke Noella, danke Dr. Rinja.

Auf den folgenden Seiten stellen wir Euch/Ihnen die Projekte, die wir in 2022 anschoben oder fortgesetzt haben, in lockerer  Reihenfolge vor. Wenn Ihr/Sie noch Fragen dazu habt/haben, schreibt uns gerne eine Email oder folgt uns auf Instagram ( fanajana_madagaskar) oder  Facebook (fanajana e.v.).

Wir sind gerade damit beschäftigt, Fanajana bei „Amazon - smile“ anzumelden. Wir hoffen, dass es klappt. Wenn Ihr/Sie also in Zukunft mal wieder eine Bestellung bei Amazon aufgebt/aufgeben, könnt ihr/können Sie den Button „Amazon smile“ benutzen, unseren Verein suchen und angeben, dann geht nämlich ein kleiner Prozentsatz  Eurer/Ihrer Zahlung an uns, ohne dass es Euch/Sie einen Cent mehr kostet.

Wir wünschen Euch/ Ihnen, den Familien und Freunden ein gesundes, gutes und erfolgreiches neues Jahr.

Hamburg, den 29.12.2022

Herzlichst

Claudia Schweppe-Unruh und das gesamte Fanajana Team

 

 

 

Ein WC für das Krankenhaus in Ejeda

Dass die Verhältnisse in Gesundheitszentren hygienisch sein müssen, ist eigentlich eine Selbstverständlichkeit. Dies gilt natürlich auch für die Arbeitsbedingungen der Mitarbeiter*innen. Wir haben daher den notwendigen Neubau eines WC für das CSB in Ejeda finanziert.

Schulspeisung für die Schüler*innen in Sevaseva

Das Schulprojekt in Sevaseva liegt uns besonders am Herzen. Ein Teil des Projektes ist ein tägliches Mittagessen für die Schüler*innen, welches von den Müttern in der Schulküche frisch zubereitet und gemeinsam in der „Cafeteria“ eingenommen wird. Dies ist oft die einzige Mahlzeit, die die Kinder an einem Tag bekommen. Seit Jahren gibt es klimabedingt eine große Dürre unddamit auch eine Hungersnot, insbesondere im Südwesten von Madagaskar, dort wo wir aktiv sind.

In der Pandemie wurden die Lebensmittel, vorwiegend Reis, darüber hinaus für die Menschen dort unerschwinglich teuer. Wir hatten daher schon in den Jahren vorher angefangen, monatlich Geld für den Ankauf von Lebensmitteln für die Schulspeisung zur Verfügung zu stellen.

Diese Hilfe  haben wir auch im Jahr 2022 bis einschließlich Juni fortgesetzt. Im Jahr 2021 hatten wir einen Schulgarten angelegt, in dem Schülerinnen, Eltern und Lehrerinnen, Gemüse anbauen.

Das Konzept und der damit verbundene Zweck sind  - wie die Ernten zeigen - aufgegangen. Die Schulspeisung kann mittlerweile zum großen Teil mit selbstproduzierten Lebensmitteln durchgeführt werden.

Schulerweiterung in Sevaseva

Einige von Euch/Ihnen werden sich noch an die baufällige Hütte erinnern, die einst vorgab, eine Schule in Sevaseva zu sein. Die anderen können sich das auf unserer Website anschauen.

Der Neubau der Schule in 2019 war wie ein Magnet für die Menschen. Die Anzahl der Schüler hat sich seitdem auf 350 Kinder erhöht, so dass ein weiteres Klassenzimmer angebaut werden musste. Dies ist in diesem Jahr erfolgreich geschehen. Bei unserem Besuch im November diesen Jahres konnten wir uns erneut davon überzeugen, dass die Menschen ihre Schule wertschätzen, die Anlagen pflegen und in einem guten Zustand erhalten.

Die „Cafeteria“ war bisher ein Provisorium und wird demnächst neu und stabil gebaut werden.

Unterstützung der Lehrer*innen in Sevaseva

In der Schule arbeiten neben dem Direktor noch 3 weitere Lehrer*innen. Das Team wird zeitweise noch durch Aushilfslehrer*innen ergänzt. Der Erfolg des Bildungsauftrages hängt entscheidend auch von der Motivation und dem Engagement der Lehrerinnen ab. In Madagaskar werden sie sehr schlecht, manchmal auch garnicht bezahlt. In Sevaseva kommt noch hinzu, dass sie einen langen Arbeitsweg haben, den sie - einen öffentlichen Nahverkehr gibt es nicht - zu Fuß zurücklegen müssen.Wir haben daher einen kleinen Betrag für den Ankauf von Fahrrädern zur Verfügung gestellt. Diese werden den Lehrerninnen leihweise zur Verfügung gestellt und erleichtern ihnen den Arbeitsweg in ganz erheblichem Maße.

Einige ausgewählte Schüler*innen der Schule in Sevaseva wollen und sollen auf eine weiterführende Schule gehen. Was für uns nach der Grundschule unserer Kinder eine Selbstverständlichkeit ist, ist auf Madagaskar mit erheblichen Problemen verbunden. Es geht nicht nur darum, dass Schulgeld anfällt und Lernmaterial von den Eltern selbst bezahlt werden muss, viele Eltern sind traditionell der Ansicht oder auch darauf angewiesen, dass ihre Kinder in der Familie mitarbeiten. Dr. Rinja und seine Frau Noella konnten 17 Elternpaare davon überzeugen, dass Bildung für ihre Kinder eine Investition in die Zukunft ist. Die Eltern haben einen Vertrag unterschrieben, mit dem sie sich verpflichten, ihr Kind regelmäßig zur Schule gehen zu lassen. Damit ist ein wichtiger Schritt für diese Kinder getan. Zur Lösung des anderen Problems haben wir eine Schulpatenschaft für diese 17 Schülerinnen eingerichtet. Für Schulgeld und Lernmaterial fallen pro Jahr 105 Euro an. Für einige der Kandidaten haben wir schon Spenderinnen gefunden.

 

Ein Gesundheitszentrum (CSB) für Ambatovaky

Der Ort Ambatovaky liegt in der Nähe von Ejeda. Er hat einen Einzugsbereich von ca. 10.000 Menschen. Für diese Menschen gibt es bisher keine einfach erreichbare medizinische  Grundversorgung und damit insbesondere für schwangere Frauen keine Möglichkeit, ihre Kinder betreut und gesund zur Welt zu bringen. Zurzeit müssen sie den Weg nach Ejeda, dem nächstgelegenen CSB, zu Fuß oder mit dem Ochsenkarren zurücklegen. Im November diesen Jahres konnten Claudia und Martin selbst erleben, welche Tortur mit der stundenlangen Fahrt auf einem Ochsenkarren verbunden ist. Der Rückweg war ihnen dann versperrt,da der Fluss angestiegen, reißend und nicht passierbar war. So haben sie dann (siehe Titelbild) eine Nacht bei Dorfbewohnern verbracht.

Wir haben mit der Regionalverwaltung einen Vertrag über den Bau und den Betrieb des neuen Gesundheitszentrum (Centre santé de base = CSB) geschlossen. Darin hat sich die Regionalverwaltung verpflichtet, die personelle Ausstattung des CSB mit Hebammen, Pflegern und sonstigem Personal und deren Bezahlung sicherzustellen. Das Grundstück wurde von der Gemeinde Ambatovaky zur Verfügung gestellt.

Wir sind besonders stolz darauf, dass die Planung und Umsetzung des Projekts in Absprache mit den Menschen vor Ort geschieht und sich an ihren Bedürfnissen orientiert. Wir sind davon überzeugt, dass dies eine wichtige und wesentliche Grundlage für die Nachhaltigkeit des Projekts ist. Hier hat Dr. Rinja ganze Arbeit geleistet.

Anfang November 2022 konnten die Arbeiten beginnen. Mittlerweile ist der Baukörper fast fertig. Das CSB umfasst Untersuchungszimmer und eine kleine Wochenstation, wird eine Wasserversorgung bekommen und mit Solarstrom ausgestattet werden. Die medizinische Ausstattung und weitere Anbauten sollen folgen, dazu näheres in den Aussichten für 2023.

Die Fahrt mit dem Ochsenkarren, Besprechung des Bauvorhabens mit Dr Rinja und den Menschen des Dorfes, Die Verschiedenen Bauphasen und unsere Unterkunft für eine Nacht. Es hat mich besonders berührt, diese Menschen haben vorbehaltlos, das wenige was sie besitzen mit uns geteilt.

Fortbildung im Krankenhaus

Last not least, haben wir Im November diesen Jahres in einem kleinen Krankenaus in Fort Dauphin im Südosten von Madagaskar eine Gruppe von etwa 15 Hebammen, Pflegerinnen und Ärzteninnen geschult und weitergebildet. Diese Arbeit wollenwir auch in 2023 fortsetzen, möglicherweise dann schon in demneuen CSB in Ambatovaky.

Aussichten und Pläne für 2023

Im kommenden Jahr wollen wir das CSB in Ambatovaky mit medizinischem Equipment ausrüsten. Für das medizinische Personal müssen Wohnmöglichkeiten vor Ort geschaffen werden, damit das Gesundheitszentrum rund um die Uhr besetzt und einsatzbereit ist.

In Madagaskar werden die Patienten*innen während des Aufenthaltes im CSB von ihren Angehörigen betreut und verköstigt. Auch dazu müssen die baulichen Voraussetzungen geschaffen werden.

Ihr seht, es gibt noch viel zu tun. Packen wir es - mit Eurer Unterstützung - an.